Die Q’eros, die Nachfahren der Inka, leben in der Abgeschiedenheit in den Hochebenen der Andenregion. Hier wurde das spirituelle Wissen der Inka bis heute bewahrt. Seit den 50er Jahren ist dieses Wissen wieder zugänglich und aktueller denn je.
Ihre Kosmologie besteht aus lebendiger, leichter Energie. Diese lebendige Energie wird „Kausay“ genannt und ist mit dem aus der indischen Tradition “Prana” der fernöstlichen Tradition “Chi” oder “Ki” vergleichbar, oder dem „AllEins“.
Kausay, die lebendige Energie, kann sich für uns leicht oder schwer anfühlen.
Sami ist leichte, lebendige Energie und Hucha ist schwere Energie.
Sami fühlt sich leicht, unbeschwert und fließend an. Das Gefühl ist sehr angenehm.
Hucha ist keine negative Energie, diese Wertung/Bewertung ist in der andinen Tradition nicht gebräuchlich. Hucha bedeutet, dass die Energie derzeit nicht fließt und staut. Es wird gelehrt, dass man jederzeit damit umgehen kann, damit sich keine Krankheiten entwickeln und/oder Lebensprobleme in den verschiedenen Lebensbereichen entstehen können.
Uku Pacha – Untere Welt
Die Erde kann jede Art von Hucha, diese schwere Energie transformieren. Pachamama nimmt die schwere Energie und transformiert sie in leichte Energie, in Sami. Ähnlich wie bei unserem Kompostieren im Garten: durch das Abgeben von „Abfall“ entsteht fruchtbarer Kompost, der neues Leben gibt und bestehendes Leben düngt. Meine Lehrer sagen: „nichts ist zu schwer, Mutter Erde freut sich darauf, für sie ist es ein leckeres Dessert.“
Kay Pacha – Mittlere Welt
Die Mittlere Welt ist die Welt in der wir leben, die Welt unserer Erfahrungen. Hier erfahren wir unsere schwere Energie (Angst, Sorgen, Neid, Wut, Hass, Streit, …), unsere Gaben und unsere Essenz. Wir sind Kinder der Sonne, die Sonne ist unser Vater, dh unser aller Ursprung ist Licht und alles was Licht ist, ist lebendig. Wenn wir erkannt haben, wer wir sind, erkennen wir, dass wir eins mit dem Kosmos sind.
Wir sind hier auf der Erde um unsere Gaben und Träume in Realität zu verwirklichen. Deshalb ist es wichtig, die schwere Energie, Hucha, abzugeben.
Sami, die leichte Energie empfangen wir aus der Hanaq Pacha, aus der Oberen Welt. Diese bedeutet die Welt des Lichts, des Göttlichen. Die Spirits der Berge – Apukunas- befinden sich hier, ebenso wie Jesus, Mutter Maria, Maria Magdalena, oder die Heiligen aus der christlichen oder jeder anderen Tradition.
Wenn der Kreislauf, der Austausch von Sami und Hucha, die Energien in uns im Gleichgewicht sind, öffnet sich unser Herz: wir leben mit „Munay“, mit Liebe und Willen und in „Ayni“, im Gleichgewicht von Geben und Nehmen – mit den Mitmenschen, der Natur, mit Allem, was existiert.