Die Prophezeiung von Kondor & Adler

Paqo Qero erzählt von der Wiedervereinigung der vier Himmelsrichtungen. Dies ist die Zeit, in der der Große Adler aus dem Norden und der Große Kondor aus dem Süden wieder gemeinsam fliegen (eine Metapher, die sich auf Amerika bezieht: Nordamerika und Südamerika).

Den alten Aufzeichnungen und der Prophezeiung zufolge wird es im dritten Jahrtausend zu einem großen Treffen zwischen den Menschen des Adlers und den Menschen des Kondors kommen. Es wird eine Allianz der Zusammenarbeit entstehen, die die Menschheit retten wird. Die Prophezeiung besagt, dass zu Beginn des menschlichen Lebens alle Menschen eine große Gruppe waren, die sich mit der Zeit in zwei Gruppen aufteilte.

Jede Gruppe folgte einem anderen Entwicklungsweg. Die Adlermenschen waren sehr intellektuell und wissenschaftlich orientiert. Die Kondormenschen waren stark intuitiv und richteten ihr Leben auf die Harmonie mit der Natur aus.

In diesem Jahrtausend entwickeln die Adlermenschen einen höheren Sinn für Ästhetik und kognitive Fähigkeiten. Die Fähigkeiten zum Entwerfen und Bauen werden erstaunlich sein. Wissenschaftliches Wissen und Technologie werden ihren Höhepunkt erreichen. Das wird erstaunliche Werkzeuge hervorbringen, um den Horizont zu erweitern.

Diese Erfolge werden den Anführern der Gruppe enormen materiellen Reichtum bescheren. Ihre „Achillesferse“ wird jedoch die geistige Leere sein, die sie gefangen hält. Ihre Existenz wird in Gefahr sein.

Die Kondor-Menschen, Wesen des Herzens, des Geistes und der Sinne, mit einer tiefen Verbindung zur Naturwelt, werden intuitive Fähigkeiten entwickeln. Sie werden den Höhepunkt der Weisheit ihrer Vorfahren erreichen.

Sie werden die Zyklen der Erde genau kennen und in der Lage sein, mit den Geistern des Tier- und Pflanzenreichs in Beziehung zu treten. Sie werden jedoch nicht wissen, wie sie sich in der materiellen Welt zufriedenstellend entwickeln können, da der Adler sich dadurch benachteiligt fühlen wird. Das wird das größte Risiko sein. Die Unfähigkeit, mit der materiellen Welt zu interagieren, wird ihre Existenz gefährden.

Der Prophezeiung zufolge ist klar, dass die westliche Kultur das Volk des Adlers ist und die Ureinwohner der Welt das Volk des Kondors. Die Prophezeiung erinnert daran, dass beide Gruppen denselben gemeinsamen Ursprung haben und ihr Wissen integrieren sollten, um gemeinsam zu wachsen. Wenn der Adler und der Kondor zurückkehren und wieder Flügel an Flügel gemeinsam fliegen, wird die Welt ein neues Gleichgewicht finden.

Weder Adler noch Kondore können allein überleben. Dafür ist die Alchemie einer gegenseitigen Zusammenarbeit erforderlich. Aus dieser Wiedervereinigung wird eine neue Ära des Bewusstseins im Menschen hervorgehen, die den Adlermenschen für ihre erstaunlichen Leistungen auf rationalem Gebiet Ehre erweisen wird. Und den Kondormenschen Ehre für ihre tiefe Weisheit.

Gemeinsam werden sie die weltweite Krise lösen und eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen.

Nach der Trennung kamen die Prophezeiungen und zeigen den Nationen die Wege zu ihrer Befreiung und Vereinigung.

Eine dieser Prophezeiungen spricht von der Vereinigung der Tränen, die aus den Herzen des Adlers und des Kondors kommen.

„Und der Tag wird kommen, an dem Adler und Kondor gemeinsam fliegen werden“. Das war die Botschaft, die uns unsere Großeltern aus dem Norden und Süden hinterlassen haben. In diesen Zeiten unverzichtbar.

„Nach vielen Leben werde ich zurückkehren und Millionen von mir sein. Ich werde nicht sterben, sie trennen mich nur von meinem Körper.“ So prophezeite unser Großvater Ataw Allipak, der letzte Nachkomme der Inka. In unserer Erinnerung sind die Andenkondore anwesend, die Incari oder Feier der angekündigten Rückkehr des Inka, des Lichtwesens.

Die Prophezeiungen unserer Großeltern erfüllen sich und wir sind aufgerufen, diese Gig Time umzusetzen. Sie wird der Heilung, dem Frieden und der Versöhnung dienen. Der Großvater Lakota Wallace Blake Elk verkündet:

„Die Reinigung wird kommen. Die große Mutter wird uns in ihren Armen halten und unsere Tränen tränken, und der große Vater wird zwischen uns gehen, und die zerbrochenen Kreise der zerbrochenen Städte werden sich wieder bilden.“

Die ganzheitliche Philosophie in den Anden basiert auf der Bedeutung der Wechselbeziehungen und erstreckt sich auf die Menschentypen und Kulturen. Die Paqo-Schamanen erklären drei Menschentypen:

Es ist wichtig zu wissen, dass Yachay Geist, Munay Liebe und Llankay Arbeit in jedem von uns aktiviert werden müssen. Lt. der Andenphilosophie ist keine von ihnen überlegen oder wirklich vollständig. Alle Qualitäten ergänzen sich, nur wenn alle drei zusammenarbeiten, entsteht eine vereinte Menschheit.

Ungleichgewichte innerhalb der Individuen, innerhalb der getrennten Kulturen und innerhalb der Beziehungen zwischen Menschen müssen korrigiert werden.

Wenn der Adler des Nordens und der Kondor des Südens gemeinsam fliegen, wird die Erde erwachen. Wir müssen der Erde „Pachamama“, unser höchstes Ayni, anbieten. Als Gemeinschaft und als Einzelpersonen.

Quellen: Americo Yabar – Dichter und Lehrer, Judith Bluestones „Die Rückkehr der Kinder des Lichts“.

Inka-Meister Paqo Weisheit

Die Paqos oder Inka-Schamanen sind heilige Männer und Frauen, die dafür zuständig sind, als Heiler, Medien, Priester, Ärzte, Medizinleute den Menschen, die sie darum bitten, Rat und Hilfe zu geben.
Menschen werden krank, wenn das Gleichgewicht unserer Energien gestört ist und ihre Arbeit besteht darin, das Gleichgewicht im physischen, energetischen und seelischen Körper wiederherzustellen. Einige der Probleme, mit denen wir heute konfrontiert sind, sind die Trennung von unserer Umgebung; unsere Beziehung zur Natur und den mächtigen Elementen um uns herum (Sonne, Mond, Wind usw.), die auch mit unser Verhalten und unser Leben bestimmen.
Sie haben keinen Buddha oder Christus, dem sie folgen können. Sie sagen: „Folge deinem eigenen Weg, lerne von den Flüssen, Bäumen und Felsen, ehre dich selbst und die ganze Schöpfung.“
Sie ehren die mächtigen Wesenheiten, die einen direkten Einfluss auf das menschliche Leben auf der Erde haben, wie die Sternbilder, die Sterne, die Sonne, der Mond, sowie viele andere Wesenheiten, die in unser Leben eingreifen: die Winde, die Berggötter (Apus), der Regenbogen, der Blitz, Mutter Ozean und magisch mächtige Tiere wie der Kondor, der Jaguar, die Schlange, der Kolibri…
Das Werkzeug für die schamanische Behandlung sind:
– Die Mesa: der kraftvolle Medizinbeutel, der auf der heiligen Arbeit mit Steinen und Kristallen basiert. Die Inka Tradition lehrt uns, über einen bestimmten Zeitraum von mehr als 2 Jahren die Kunst der Heilsteine zu erlernen.
– Die Khuyas: sind Heilsteine; sie repräsentieren die weiblichen Mondzyklen, die Himmelsrichtungen und sind mit den Archetypen des Condors, des Kolibris, des Pumas/Jaguars und der Schlange verbunden.
Diese Menschen glauben an die universelle kreative Energie, die in jedem und allem steckt, das ist das „Wiraqocha“. Ihre Mission ist es, das Gleichgewicht in die Natur zu bringen.

Der Schamane in dir
Ein Schamane zu sein ist ein Akt des Glaubens an sich selbst.
Ein Schamane zu sein bedeutet, ein Träumer zu sein und daran zu glauben, dass es jenseits dessen, was wir sehen, mehr gibt.
Ein Schamane zu sein bedeutet, jeden Atemzug so zu nehmen, als wäre es der erste.
Ein Schamane zu sein bedeutet zu glauben, dass ein neues Paradigma geschaffen werden kann
Viele haben mich einen Schamanen genannt, aber ich sage ihnen, dass es bei der Lehrertätigkeit nicht nur darum geht, anderen zu helfen, sondern auch darum, zu leben und zu teilen, was wir sind.
Heute möchte ich Ihnen sagen, dass wir alle Schamanen sind und uns eine gemeinsame Zeit und einen gemeinsamen Raum teilen, in dem jeder der Spiegel des anderen ist. (Gedicht eines Qero-Paqo)

Wieder-Verzauberung der Welt

Heutzutage ist ein großer Teil der Bevölkerung in unserer westlichen Kultur von einer grundlegenden Sinnlosigkeit befallen; Menschen leiden an Depression, Burnout, Suchtproblematiken  – Resignation hat sich eingeschlichen. Ablenkung ist möglich; sie ist oftmals nicht von langer Dauer.

Durch Selbstveränderung und der Entdeckung schamanischer Praktiken ist eine solche Wiederverzauberung möglich.

Schamanismus ist eine Methode, keine Religion. Wenn er mit Demut, Ehrfurcht und Selbstdisziplin praktiziert wird, kann der Weg des Schamanen zu einer Lebensweise werden, die unsere Erfahrung über alle Maßen bereichern kann. Schamanismus bietet einen überzeugenden Leitfaden, der uns hilft, unseren Sinn für das Wunderbare wiederherzustellen, uns wieder mit unseren wahren Quellen der Heilung und Kraft zu verbinden und an der neuen Transformationsbewegung teilzunehmen, die unsere Welt verändert.

Schamanen sind ein Archetyp, das ist eine bestimmte Art von Menschen: eine Frau oder ein Mann, die ihren Gemeinschaften als Vermittler zwischen der äußeren Welt der sichtbaren Dinge und den inneren Welten der verborgenen Dinge dienen.

Es geschieht ein Wandel in unserem kulturellen Mythos. Heute wird Wahrnehmung und Realität durch Schamanen in der modernen westlichen Welt an eine neue Form angepasst, als Reaktion darauf, wer wir heute sind und wie wir uns entwickeln. Es entstehen neue Wege der Einweihung in eine lebendige Spiritualität.

Mittlerweile gibt es eine wachsende Zahl spirituell Suchender, die das volle Potenzial ihres einzigartigen menschlichen Bewusstseins erforschen und dabei lernen, die Funktionen von Geist, Körper und Seele in Einklang zu bringen.

Das Heilige Weibliche

„Schamanismus ist keine Religion. Es ist der Ruf von Mutter Natur, der durch das Universum schallt. Indem wir die Pforten unserer Wahrnehmung reinigen, können wir ihr Lied hören. Ihre Stimme vereint Frauen und Männer, die das älteste System der Wahrnehmung und Heilung der Welt teilen.“ (Morena Luciani Russo)

Matri-arkè: am Anfang die Mütter, am Anfang Mutter Erde. Dies waren die Göttinnenkulturen. Es waren Matriarchate, die auf dem Glauben basierten, dass Mütter, sowohl Vorfahren als auch leibliche, der Ursprung der Welt sind.

Solche Gemeinschaften waren geleitet und geprägt frei von Religion und Institutionen, sie hatten offenbar kein Bedürfnis nach der absoluten Wahrheit auf der Grundlage irgendeiner Offenbarung.

Das Leben wurde als Mutter begriffen, und die Mutter wurde als Leben begriffen, das in allen Formen der Natur erfahren wurde, vom kleinsten Insekt bis zum mächtigsten Berg, in all seinen wohltuendsten und furchterregendsten Aspekten. Frauen wurden als ihre Emanation geschätzt und geehrt, und ihre Gaben an die Gemeinschaft wurden respektiert. Die Männer ehrten das Leben und waren stolz darauf, ihm zu dienen, weit davon entfernt, den grausamen Gesetzen der Anhäufung und des Krieges zu erliegen.

Viele von uns, Frauen und Männer, sind voller Stereotypen der “idealen Frau”, die wir von unseren Familien und unserer Kultur übernommen haben. Die meisten Stereotypen betreffen Frauen in respektvollen Rollen. Wir wissen, dass Frauen oft als aggressiv wahrgenommen werden, während Männer als durchsetzungsfähig gelten. Und doch wissen wir auch, dass es nichts gibt, das so wild ist wie eine Mutter, die ihre Kinder beschützt.

Carl Gustav Jung erkannte, dass Männer und Frauen sowohl männliche als auch weibliche Aspekte in ihrer Psyche haben, die Anima und den Animus.

Durch die Verehrung beider Aspekte des Göttlich-Weiblichen können Männer und Frauen gemeinsam eine Mythologie für die Zukunft schaffen, in der die Göttin ihren Platz als Gleichberechtigte zurückerobert und eine Welt des Gleichgewichts und der Harmonie entstehen lässt.

Dass Frauen ihre eigene heilige Dimension wiederentdecken und lernen, ihre schamanischen Kräfte zu entfachen ist von großer Bedeutung –  so wie Männer im kosmischen Sinne ihren Weg zurück zur Mutter finden müssen, indem sie das Männliche wiederentdecken und wieder lernen, das Weibliche zu ehren.

Die Welt, in der wir heute leben, die auf den vermeintlichen Werten des Kapitalismus und der Herrschaft beruht, ist nichts weiter als der Höhepunkt einer Entwicklung, die vor Tausenden und Abertausenden von Jahren begann und mit dem Völkermord an den alten europäischen und mediterranen Völkern begann und nach und nach zur Unterdrückung der Frauen und zur Dämonisierung ihrer Spiritualität führte. Es ist eine patriarchalische Welt, die nach Lama Tsultrim Allione unter einer Instabilität leidet, die durch das Fehlen weiblicher Weisheit verursacht wird.

Sie wird weiter umgesetzt durch eine erhöhte Aufmerksamkeit und ein erhöhtes Bewusstsein für die Stereotypen und Modelle, die das Patriarchat den Frauen aufgezwungen hat und die so in erster Linie Sexualität und Familienleben und dann alle anderen Aspekte des gesellschaftlichen Lebens prägen. Es ist wichtig, dass wir uns von diesen Stereotypen befreien.

Die weibliche Weisheit wird durch eine Form der Spiritualität genährt, die sich an der Erde und den Zyklen der Natur orientiert und kollektive Rituale feiert, die uns zurück zu einer Realität führen, die statt egozentriert alterzentriert ist; also Fähigkeiten, die Perspektive anderer über die ausschließlich eigene zu stellen.

„Alte Göttin, möge dein Geist in unserer Zeit wieder auferstehen und die Erde segnen und Harmonie bringen. Mächtiges Symbol des Lebens, der Fülle und der Nahrung, inspiriere mich, die Erde zu lieben und zu schätzen.“ (Dee Poth)

Eigene (Heil)Fähigkeiten entdecken

Es gibt unzählige Männer und Frauen in Sitzungen, die unglaublich intuitiv, kreativ und begabt sind und über eine höhere Sensibilität verfügen, die sie den Großteil ihres Lebens unterdrückt haben – sog. HSPs – Highly Sensitive Persons:

Als Kind sind sie empfindlich und von Menschen und Lärm leicht überwältigt. In der Schule legen sie viel Wert auf Gerechtigkeit und reagieren auf Dinge, die andere Kinder nicht taten. In manchen Bereichen sind solche Kinder weit entwickelt, in anderen wiederum nicht. Manchmal explosiv; von einem Moment auf den anderen überschwänglich und konnten nicht den Mund halten, im nächsten wiederum wütend. Erwachsene kritisieren sie für ihre übermäßige Launenhaftigkeit.

Diese Unterdrückung ist jedoch eine Überlebenstaktik und macht dich vermehrt anfällig für Trauma und unfähig, die angeborenen Gaben zu nutzen.

Anzeichen können sein.

  • Das Gefühl, von den eigenen Emotionen oder von den Menschen um Sie herum getrennt zu sein
  • Unerwartete Gefühlsausbrüche oder Reaktionen, die nicht zur Situation zu passen scheinen
  • Ein Gefühl der Verlorenheit oder eine Sehnsucht nach etwas mehr, ohne genau sagen zu können, was das ist
  • Vermeidest du  Situationen oder Orte, die tiefe Emotionen oder Gefühle in Ihnen wecken
  • Lebhafte Träume, Visionen oder Gedanken, die scheinbar aus dem Nichts kommen
  • Ein nagendes Gefühl, dass du dein Potenzial nicht ausschöpfen kannst, etc…

Für mich war es meine Therapeutin und später erste Schamanenlehrerin, Elizabeth Jenkins, die mich zurück in meinen Körper brachte, von dem ich mich durch bereits frühkindliche physische und psychische Misshandlung weit entfernt hatte. Es galt, sanft die Befreiung jener Gaben und Teile meiner selbst, die ich weggesperrt hatte. Dann verbrachte ich Jahrzehnte damit, zu studieren, zu üben und zu lernen. Ich lernte, dass meine Sensibilität und meine ausgeprägten Sinne keine Lasten, sondern Segnungen waren, Gaben, die dazu bestimmt waren, geteilt zu werden, um andere zu unterstützen.

Du bist damit nicht allein. Deine Gaben zu entdecken und anzunehmen, ist eine der kraftvollsten Reisen, die du unternehmen kannst. Es geht darum, zu dir selbst, zu deiner Kraft und zur Unterstützung der spirituellen Welt um dich herum zu finden.

Ich empfehle dir, die Reise der Entdeckung und Ermächtigung zu beginnen. Alles Gute.

Was ist Schamanimus

Historisch gesehen war der Schamanismus die spirituelle und heilende Praxis indigener Kulturen. Schamanismus ist in allen Kulturen beiheimatet und kennt zahlreiche individuelle Ausdrucksformen. Von der Tundra Sibiriens bis zum Dschungel des Amazonas dienen Schamanen ihren Gemeinschaften als Heiler, Seher, Medizinmänner und -frauen und spirituelle Führer.

Sie sind Vermittler zwischen der physischen und der spirituellen Welt und können in die transzendenten Bereiche reisen, um Weisheit, Heilung und Führung zu bringen.

Schamanismus wird von Menschen gewählt, die einen tiefgründigen Weg der direkten Offenbarung, Harmonie und Heilung suchen.

Grundlage ist eine tiefe Beziehung zur Natur, zu spirituellen Führern und Vorfahren. Eine Beziehung, die durch Rituale, Zeremonien und die visionären Erfahrungen von Schamanen gepflegt wurde.

Ein moderner Schamane greift noch immer auf diese alten Weisheiten zurück, hat sie jedoch für heutige, sog. Moderne weiter entwickelt und in seinen zeitgenössischen Lebensstil integriert.

Ein Schamane ist nicht nur eine Brücke zwischen dem Gewöhnlichen und dem Außergewöhnlichen, sondern auch ein Verwalter der Erde. Er heilt Wunden (sowohl sichtbare als auch unsichtbare) und ist ein Führer für diejenigen, die die Herausforderungen des Lebens mit Weisheit und Anmut meistern möchten.

Die Reise des schamanischen Praktizierenden erfordert die Bereitschaft, die Tiefen des eigenen Wesens zu erforschen, sich selbst zu heilen und zu verwandeln (seine Schatten zu kennen und zu transformieren) – in einer bewussten, liebevollen Beziehung mit der Welt, mit dem Geist und mit sich selbst zu leben.

Es ist eine Reise der Ganzwerdung, der Erinnerung an unsere Heiligkeit und des Eintretens in unsere Rolle als Mitschöpfer der Wirklichkeit.

Wenn du dich zur Erforschung schamanischer Praktiken hingezogen fühlen, liegt es in deiner Verantwortung, einen geeigneten Mentor und/oder eine geeignete Ausbildungsschule zu suchen, der dich auf deinem einzigartigen Weg der Kraft begleitet und in dir die tiefe Verbundenheit erweckt, die du mit der gesamten Existenz teilst

Schamanisch Praktizierende ehren das reiche Erbe des Schamanismus und passen es an die Bedürfnisse der modernen Suchenden an. Sie bieten einen Zufluchtsort für diejenigen, die die Tiefen ihres Geistes erforschen, heilen und wachsen möchten.

Spirituelles Wissen der Qeros

Die Q’eros, die Nachfahren der Inka, leben in der Abgeschiedenheit in den Hochebenen der Andenregion. Hier wurde das spirituelle Wissen der Inka bis heute bewahrt. Seit den 50er Jahren ist dieses Wissen wieder zugänglich und aktueller denn je.
Ihre Kosmologie besteht aus lebendiger, leichter Energie. Diese lebendige Energie wird „Kausay“ genannt und ist mit dem aus der indischen Tradition “Prana” der fernöstlichen Tradition “Chi” oder “Ki” vergleichbar, oder dem „AllEins“.
Kausay, die lebendige Energie, kann sich für uns leicht oder schwer anfühlen.
Sami ist leichte, lebendige Energie und Hucha ist schwere Energie.
Sami fühlt sich leicht, unbeschwert und fließend an. Das Gefühl ist sehr angenehm.
Hucha ist keine negative Energie, diese Wertung/Bewertung ist in der andinen Tradition nicht gebräuchlich. Hucha bedeutet, dass die Energie derzeit nicht fließt und staut. Es wird gelehrt, dass man jederzeit damit umgehen kann, damit sich keine Krankheiten entwickeln und/oder Lebensprobleme in den verschiedenen Lebensbereichen entstehen können.
Uku Pacha – Untere Welt
Die Erde kann jede Art von Hucha, diese schwere Energie transformieren. Pachamama nimmt die schwere Energie und transformiert sie in leichte Energie, in Sami. Ähnlich wie bei unserem Kompostieren im Garten: durch das Abgeben von „Abfall“ entsteht fruchtbarer Kompost, der neues Leben gibt und bestehendes Leben düngt. Meine Lehrer sagen: „nichts ist zu schwer, Mutter Erde freut sich darauf, für sie ist es ein leckeres Dessert.“
Kay Pacha – Mittlere Welt
Die Mittlere Welt ist die Welt in der wir leben, die Welt unserer Erfahrungen. Hier erfahren wir unsere schwere Energie (Angst, Sorgen, Neid, Wut, Hass, Streit, …), unsere Gaben und unsere Essenz. Wir sind Kinder der Sonne, die Sonne ist unser Vater, dh unser aller Ursprung ist Licht und alles was Licht ist, ist lebendig. Wenn wir erkannt haben, wer wir sind, erkennen wir, dass wir eins mit dem Kosmos sind.
Wir sind hier auf der Erde um unsere Gaben und Träume in Realität zu verwirklichen. Deshalb ist es wichtig, die schwere Energie, Hucha, abzugeben.
Sami, die leichte Energie empfangen wir aus der Hanaq Pacha, aus der Oberen Welt. Diese bedeutet die Welt des Lichts, des Göttlichen. Die Spirits der Berge – Apukunas- befinden sich hier, ebenso wie Jesus, Mutter Maria, Maria Magdalena, oder die Heiligen aus der christlichen oder jeder anderen Tradition.
Wenn der Kreislauf, der Austausch von Sami und Hucha, die Energien in uns im Gleichgewicht sind, öffnet sich unser Herz: wir leben mit „Munay“, mit Liebe und Willen und in „Ayni“, im Gleichgewicht von Geben und Nehmen – mit den Mitmenschen, der Natur, mit Allem, was existiert.

Schamanismus – Kriegstrauma

Heute ein Text, weshalb ich recht früh (in meinen 20ern durch die Geburt meines ersten Kindes) begonnen habe, mich für schamanische Heilweisen zu interessieren, v.a. für die Erfahrungen von Dr. Alberto Villoldo, der das Wissen über moderne Psychologie, Neurobiologie, Neuroplastizität des Gehirns, was damals noch nicht im mainstream angekommen war) mit dem alten Wissen der Schamanen verbunden hat (hpts. Südamerika, den Anden und dem Amazonasgebiet).
Mir war nach einiger Zeit bewusst, dass ich damals durch eine reine Gesprächstherapie nicht weiter komme – intellektuelles Verstehen war zu wenig; und manchmal, wenn ich über Dinge wieder und wieder erzählt habe, war ich anschl. für Stunden , manchmal Tage so frustriert und verzweifelt, wie davor.
Später, durch verbesserte Methoden, v.a. Traumatherapien (EMDR, Brainspotting, SE, Ego-States) in Verbindung mir schamanischer Praxis wusste ich das ist mein Weg – der richtige für mich. Eigene tiefe Selbsterfahrung ist unbedingte Voraussetzung, um diese Methoden auch anwenden zu können… inkl. fundierter, an unser westliches Leben angepasste Ausbildungen und das Wissen über transgenerationale Weitergabe von (Kriegs)Trauma…
Grundlage dafür ist der u.a. der Artikel von Christine Seidel – Traumatherapeutin aus Berlin mit dem Titel
„Kriegstraumata – schleichendes Gift aus dem Unbewussten“:
Zur Erinnerung an meine Mutter (1939-2022) – der Text beschreibt sie (bis auf den Umstand, dass sie keine Chance auf einige unbeschwerte Kinderjahre hatte) und die Atmosphäre zu Hause und unser Verhältnis zieml. gut.
Mein Vater (1943-2020) ist von zu Hause geflüchtet – so wie Generationen von männlichen Vorfahren…
Und wenn er da war, wollten wir vier Kinder (1965-1972), dass er bald wieder geht – meine Eltern, beide schwer traumatisiert, haben den Krieg, der in ihnen tobte, weiter geführt (aber auch ohne ihn gab´s wenig Friedliches.) Die Eltern meiner Eltern waren vom 1. WK und den Folgen traumatisiert… Alle diese inneren Kinder in Erwachsenenkörpern waren zutiefst verstört, allein, verletzt.
Das Buch über die schwärzeste Pädagogik von Johanna Haarer – wurde sogar bis 1987! gedruckt und verkauft. Es wurde sehr lange nicht gesprochen.
Die Muster haben sich fortgesetzt … es sagt sich so einfach, „die Muster unterbrechen“, jedoch kann das einige (manchmal lange) Zeit dauern – es wird auch nicht drüber gesprochen… ich hätte es auch nicht geglaubt, bzw. wär´s vermutlich wenig motivierend gewesen zu dem Zeitpunkt. Wirklich beginnen zu verstehen konnte ich durch die Bücher von Sabine Bode.
Also „Tschakka“ ist nicht !
Ich bin (auch mir selber) dankbar, dass ich die Möglichkeiten der Therapie verstanden und ergriffen habe (in den letzten Jahren wurden auch gute Traumatherapien entwickelt); dankbar für zahlreiche eigene Ausbildungen, insbesondere Trauma, Neurobiologie und Schamanismus. Für mich, für meine Kinder und deren Kinder u.v.m. So wie das Volk der Lakota sagt: „Mitákuye oyásin = Alle meine Verwandten = Wir sind alle miteinander verbunden“ (Kurzform Aho).
Umso unverständlicher, dass immer wieder Kriege geführt werden, wir wissen heute um die Auswirkungen – über Generationen.
https://www.traumatherapiepraxis-berlin.de/upload/web/entertain/kriegstraumata1.pdf?fbclid=IwY2xjawHwX1tleHRuA2FlbQIxMAABHfUXA1HLsr3WnGzI321w5I23TXiuAfEUotw7_1pj1QsX5kmUMkMLR-c9eg_aem_Z8TF34aFtOUQymKcw-InOA

Spirituelles Wachstum

In meinen schamanischen Ausbildungen/Seminaren waren auch Lehrer, die bekannt für ihre spirituelle Führung und Heilkräfte sind. Bei einer dieser Begegnungen erwartete ich eine feierliche und mystische Gestalt. Stattdessen begrüßte uns ein Mann, der lachte, scherzte und die Musik in vollen Zügen genoss.

Ich stellte mir spirituell erleuchtete Menschen oft als feierliche, ernsthafte Gestalten vor, die allein durch ihre Anwesenheit Respekt und Ehrfurcht einflößen. Nur – wirklich aufgeklärte Menschen müssen sich weder mit Ernsthaftigkeit abschotten noch Respekt gebieten; sie müssen nichts (mehr) beweisen.

Im Gegenteil: Je mehr wir wachsen, desto kindlicher, verspielter und glücklicher werden wir.

Mir wurde bewusst, dass der Weg zur spirituellen Erleuchtung über die Wiederverbindung mit dem inneren Kind, dem Körper und dem gegenwärtigen Moment führt. Und diese drei verbinden mich mit dem gesamten Universum.

Um unbeschwert, verspielt und mitfühlend zu sein, dh deine Vision in die Welt zu bringen, musst du zuerst „aufräumen“ und deinen „inneren Müll“ wegräumen.

Wir haben aufgrund (frühkindlicher) schwieriger Erfahrungen psychologische Abwehrmechanismen und eine gesellschaftliche Konditionierung gelernt, unsere Emotionen abgekoppelt und unterdrückt, ebenso uns von unserem Körper und von der Gegenwart.

1. Verbinde dich mit deinem inneren Kind

Wir alle kamen mit dem Gefühl der Verbundenheit auf diese Welt – präsent, glücklich und verspielt – voller Neugier und Ehrfurcht. Durch Sozialisierung, Anpassungsleistungen verbunden mit Schmerz und verdrängten, weil nicht passenden Gefühlen (Wut, Angst, Neid, Hass, auch tiefste Freude, etc.) haben wir gelernt, uns vor weiterem Schmerz zu schützen –und verschiedenste akzeptierte Verhaltensweisen zu übernehmen.

Indem ich meine Emotionen tief spüre, auch die schmerzhaften, um heilen zu können. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess.

2. Verbinde dich mit deinem Körper

Die Botschaften, die wir in unserer Kindheit über unseren Körper erhielten, waren oft ungesund: wir sollten mehr oder weniger essen und dünner oder voller aussehen, Jungs weinen nicht, Mädchen sind schwach und Heulsusen, Sexualität sei etwas Beschämendes, wir sitzen in Klassenzimmern und in Büros und unterdrücken so unseren natürlichen Instinkt für lustvolle Bewegung, usw…

Die meisten unserer Krankheiten sind auf unseren Lebensstil zurückzuführen, wobei psychische Erkrankungen einen historischen Höchststand erreicht haben.

Der Weg zurück zur Gesundheit führt durch den Körper. Der Weg zurück zu Weisheit und Führung führt durch den Körper.

Um sich wieder mit Ihrem Körper zu verbinden, gibt es heute unzählige Möglichkeiten: Atemarbeit, Yoga, Massage, BodyScan, körperorientierte Traumatherapie, …

3. Verbinde dich mit der Gegenwart

„Die Gegenwart ist dein Geschenk“, wiederholte die Lehrerin immer wieder bei einem Retreat.

Der größte Teil unseres Leidens entsteht durch Reue über die Vergangenheit und Sorgen über die Zukunft – unserem Widerstand, den gegenwärtigen Moment voll und ganz zu genießen.

Du kannst dein Leben nur in der Gegenwart leben, du kannst deine Vision nur in der Gegenwart leben.

„Ich bin ein alter Mann und habe viele Probleme erlebt, aber die meisten davon sind nie passiert“. (Mark Twain)

Indem wir geistigen und emotionalen Ballast beseitigen, fördern wir eine gesunde Beziehung zu unserem inneren Kind, unserem Körper und dem gegenwärtigen Moment.

Diese Ausrichtung ermöglicht es uns, authentisch und vollständig zu leben, unsere tiefste Vision für uns selbst zu verkörpern und andere zu inspirieren, dasselbe zu tun.

IDEE-Symposion 2021

Schamanismus, die älteste Heilkunst der Welt

Vortrag im Rahmen des 3. IDEE-Symposions „Miteinander“ für Ärzte – Psychotherapeuten – Energetiker in Wien, September 2021 von Dr. August Thalhamer

Die Welt der Geistwesen, mit denen man während des Reisens in Kontakt kommt, ist nichts Anderes als die Landschaft des kollektiven Unbewussten. (Jeannette M. Gagan, (Psychologin und Psychotherapeutin)

In der Freud’schen Tradition würde man die Geistwesen als Projektionen bezeichnen.

In der schamanischen Tradition aber man fragt von vornherein „Wer?“ und denkt dabei an Vorfahren oder Dämonen, die den Patienten belasten oder belästigen. Und man denkt an erlöste Ahnen oder gute Mächte wie Engel, die einen beschützen. Die Schamanin sucht in der schamanischen Reise in die Anderswelt (so nennt man den Trancezustand der SchamanInnen) die guten Geister auf und von ihnen geführt macht sie sich daran, die Dämonen des Patienten zu bekämpfen, zu besänftigen, im Zaum zu halten oder zu verwandeln.

„Projizieren“ bedeutet „nach vorne werfen“. Ich kann aber nur werfen, was ich bei mir habe. Von da her ist es unerheblich, ob diese Ressourcen intrapsychisch oder als Entitäten außerhalb von mir erlebt werden. Offensichtlich handelt es sich um verschiedene Ausdrucksformen für das Gleiche, wie man denselben Inhalt in verschiedenen Sprachen ausdrücken kann. Da ich sowohl psychotherapeutisch wie schamanisch arbeite und keinen Unterschied in der Wirkung feststelle, ob ich mich bei einem schamanischen Heilritual von meinen Geistführern oder bei einer psychotherapeutischen Sitzung von meiner Intuition leiten lasse, bestärkt mich bei dieser Hypothese.

Wenn man etwa die schamanische „Seelenrückholung“ mit der gestalttherapeutischen „Reintegration abgespaltener Persönlichkeitsanteile“ vergleicht, entdeckt man, dass sie sich lediglich in der äußeren Form des Vorgehens unterscheiden.

Das Ziel schamanischer Heilbehandlung ist primär, dass die Patienten wieder in Einklang mit der übrigen Natur und der menschlichen Gemeinschaft sowie mit den übernatürlichen Kräften kommen. Sind sie wieder eingeordnet in die vorgegebene göttliche Ordnung, werden sie als heil angesehen, selbst wenn sich bei den Symptomen nicht so viel bewegt haben sollte, was aber eh selten der Fall ist.

Grundannahmen in der schamanischen Tradition:

  • Erste Grundannahme:

Außer der sichtbaren gibt es noch andere Welten. Das ist auch wesentlicher Bestandteil aller später entstandenen Religionen, dass es außer der mit Sinnen wahrnehmbaren und Instrumenten messbaren Welt noch andere Welten gibt: Natur und Übernatur, Diesseits und Jenseits, Immanenz und Transzendenz. Wer religiös sozialisiert wurde, dem ist das nicht fremd. 
Für die neopositivistischen Ideologen unter den Naturwissenschaftern befremdlicher ist die

  • Zweite Grundannahme:

Alles ist Teil eines Ganzen Alles ist ein Teil von mir, ich bin ein Teil von allem – eine Erfahrung, die jede/r kennt, der gewohnt ist zu meditieren: die Alleinheitserfahrung: ohne Raum und Zeit und Individualität. Einen Hinweis aus unserer westlichen Forschung bietet Darwin’s Evolutionstheorie, die besagt, dass alles Existierende sich aus der Urmaterie entwickelt hat, wodurch es nichts gibt, was mit uns nicht verwandt wäre.

Noch schwerer verdaulich ist für manche die

  • Dritte Grundannahme:

Alles Existierende ist beseelt. Natürlich hat ein Tisch keine menschliche Seele, aber auch er ist aus schamanischer Sicht in einer bestimmten Weise lebendig. Interessanter Hinweis aus der westlichen Forschung: alles, nicht nur Menschen bestehen aus Atomen, Gebilde, die leer, aber voller Energie und Bewegung sind.

Geht man von diesen schamanischen Grundannahmen aus, ist es naheliegend, dass man diese Verbindung von allem zu allem auch für Kommunikation und Kontaktaufnahme nützen kann z.B. für eine Heilbehandlung:

Ich gehe also bei einer schamanischen Sitzung in Trance: Dann sehe ich wie in einem Traumbild (meist in allegorischer Form), was mit dem Patienten los ist und kann das, in das Bild eingreifend, oft in Ordnung bringen. Die am wenigsten anstrengende Krankenbehandlung: ich muss mir keine Gedanken machen, sondern kriege Diagnose und Therapieform von meinen Geistführern geliefert. Ich muss nur ihren Anweisungen folgen und sie durchführen.

Diese Vorgangsweise ist in der westlichen Therapie nicht üblich: hier geht z.B. in der klassischen Hypnose immer nur der Patient in Trance. Allerdings gibt es auch in den im Westen anerkannten Therapierichtungen vergleichbare Erfahrungen: Der Freud-Schüler C.G. Jung z.B. begegnete in der außergewöhnlichen Wirklichkeit seinem Geistführer, der sich »Philemon« nannte und ihm entscheidende Erkenntnisse vermittelte. Und er betont:

Jung vertrat die These, dass er hierbei aus dem „Kollektiven Unbewussten“ schöpfe.

„Wir sind dermaßen in unser subjektives Bewusstsein verwickelt und verstrickt, dass wir einfach die uralte Tatsache vergessen haben, dass Gott hauptsächlich durch Träume und Visionen spricht.“

Hinweis aus unserer westlichen Forschung: Obwohl die Quantentheorie nach Carl Friedrich von Weizsäcker den Dualismus des Philosophen, Mathematikers und Naturwissenschafters René Descartes (†1650) längst bestreitet, denken wir heute allenthalben noch dualistisch. Descartes hatte unterschieden zwischen

der „res extensa“ (der ausgedehnten Sache – der Materie) und

der „res cogitans“ (der denkenden Sache – dem Geist).

Weizsäcker 1992 in einem Vortrag mit dem Titel „Die Philosophie eines Physikers“: „Materie ist Information“.

Würde ich nicht laufend gravierende Wirkungen schamanischer Behandlungen erleben (in der Effizienz vergleichbar mit medizinischer und psychotherapeutischer Heilarbeit), würde ich als wissenschaftlich Ausgebildeter das alles für Phantasien halten. Der methodische Zweifel hat unsere westliche Wissenschaft erheblich vorangebracht. Wenn man aber Fakten leugnet, ist man nicht mehr ein Skeptiker, sondern ein Ignorant.

Résumé

In unserer Kultur werden diese riesigen Ressourcen, ob man sie jetzt intrapsychisch oder schamanisch beschreibt, viel zu wenig genützt. Unsere Welt würde anders ausschauen, wenn wir uns nicht nur von unserem Verstand sondern auch von unserer inneren Weisheit resp. von den guten Geistern leiten ließen. Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein respektvolles Sowohl-als-auch.

Die Seele des Menschen kann nur geheilt werden, indem er sich den Verbindungen mit den sichtbaren Welten der Natur und der Gemeinschaft zuwendet, wie auch den Verbindungen mit den unsichtbaren Kräften der Ahnen und der verbündeten Geister. (Malidoma Patrice Somé, Brückenbauer zwischen afrikanischer und westlicher Kultur)